Steissbeinschmerzen Hilfe


Steißbeinschmerzen: Meine Geschichte


Liebe/r Leser/in,

ich freue mich, dass du heute hier bist und dich für meine Geschichte im Hinblick auf langjährige Steißbeinschmerzen interessierst.

Meine Erfahrungen habe ich hier und in einem sog. „Erste-Hilfe-Paket für Coccygodynie-Patienten“ aufgeschrieben, damit du siehst, dass du mit deinem Problem nicht alleine bist und vielleicht am Ende für dich ebenfalls eine passende Lösung (die natürlich nicht unbedingt eine Operation sein muss!) findest.

Wenn du noch mehr Erfahrungsberichte dieser Art lesen möchtest, klicke gerne auf die Rubrik „Patientenberichte“ im übergeordneten Inhaltsverzeichnis.

Zunächst jedoch zu meinen ganz persönlichen Erfahrungen mit Steißbeinschmerzen…

P.S.: Sehe mir bitte nach, dass ich meine Geschichte mit einem eher lachenden Auge erzähle, denn gerade dieser Humor war es, der mich nicht unwesentlich durch die schwierige Zeit brachte.

Rückblick: So begannen meine Steißbeinschmerzen (Coccygodynie)

Es ist schon ein paar Jahre her, da suchte ich nach einem stressigen Arbeitstag Entspannung bei einer Thaimassage. Zunächst lief alles ganz gut, aber leider nur solange, bis die Masseurin ihren Daumen einmal ganz besonders kräftig in meine Po-Region drückte.

Plötzlich fühlte ich, dass „da hinten“ etwas nicht mehr ganz so war, wie es eigentlich hätte sein sollte.

Trotzdem zahlte ich den Betrag, den ich zahlen musste, schlich nach Hause und tat meine Schmerzen als grandiosen Muskelkater ab. Es würde schon wieder besser werden, wenn ein paar Tage vergangen waren, beruhigte ich mich und lachte darüber.

Doch es wurde nicht besser.

Es wurde schlimmer…

Sobald ich die folgenden Tage auf meinem Hintern saß und wieder aufstand, durchfuhr mich ein stechender Schmerz, der nur mit zusammengebissenen Zähnen zu ertragen war. Schon nach kürzester Zeit wurde Autofahren zum Problem. Sobald ich mich tief in den Sitz lehnte, stach es mir ins Steißbein. Beim Gangschalten wurde es noch schlimmer, da ich immer mit dem Fuß wieder kuppeln musste, was die Steißbeinregion zusätzlich beanspruchte.

Ab diesem Zeitpunkt machte ich mich auf die Suche nach Alternativen zum regulären Autositz. Zunächst versuchte ich es mit einem Holzbrett, auf das ich mich setzte, und zwar so, dass meine höllisch schmerzende Po-Region in der Luft hing.

Nur so viel: wer schon mal versucht hat, in so einer Haltung Auto zu fahren, wird froh sein, wenn er seinen Zielort lebend erreicht…

Auch Arbeiten wurde zum Problem, bücken und sitzen ging gar nicht, also stellte ich mich an den Schreibtisch. Zum Glück hatte ich zu diesem Zeitpunkt keinen Nine-to-Five-Job, den ich schlichtweg nicht mehr ausführen hätte können.

Als ich immer mehr verzweifelte, weil „es“ einfach nicht wegging, vereinbarte ich einen Termin bei einem Orthopäden. Voller Hoffnung suchte ich diesen Fachmann zwei Wochen später auf. Doch leider konnte er mir nicht mehr sagen, als dass ich noch weitere vier Wochen abwarten und ihn dann im Bedarfsfall erneut aufsuchen sollte. Während er nachdenklich seine voluminösen Finger knetete, meinte er abschließend: „Steißbein ist zwar nicht mein Spezialgebiet, aber wenn Sie wiederkommen, fassen wir mal hinein und schauen, was da los ist“.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kam nicht wieder.

Denn genau in der Sekunde, als er mir das mitteilte beschloss ich, dass dieser Mann mir in keine meiner empfindlichen Körperöffnungen „hinein fassen“ würde, Steißbeinschmerzen hin oder her!

Zuhause angekommen gab ich mir weitere vier Wochen Zeit und fing an, nach dem Stichwort Coccygodynie/Kokzygodynie (interessante Experteninterviews findest du unter „Experteninfo“) sowie professionellen Steißbeinkissen (siehe bei „Hilfen“) zu recherchieren. Ich fand ein paar allgemeine Infos zur Krankheit sowie verschiedene Arten von Steißbeinkissen: Donuts, Ringe, U-Form, Quadratische Kissen mit Steißbeineinkerbungen hinten, Kissen ohne Einkerbung, Keilkissen, Gelkissen, Schaumstoffkissen usw. Hoffnungsvoll probierte ich eines nach dem anderen aus, solange, bis ich eines fand, mit dem ich einigermaßen sitzen konnte.

Gelöst war mein Problem dadurch leider nicht, denn auch acht Wochen nach der Massage war ich nicht fähig, mein Gesäß mehr als nötig zu belasten.
Zunehmend missmutig recherchierte ich im Internet nach Anlaufstellen, Erfahrungsberichten und Heilungsmöglichkeiten. Doch schlauer wurde ich nicht, eher betroffener, denn außer mir hatten viele Menschen dieses Problem und litten – teilweise bereits seit JahrZEHNTEN(!) wie ich zu meiner Bestürzung feststellte!

Steissbeinschmerzenhilfe: Erste-Hilfe-Paket

Erste-Hilfe-Paket für Coccygodynie-Patienten

Du wünschst dir Tipps im Umgang mit Steißbeinschmerzen? Dann empfehle ich dir mein „Erste-Hilfe-Paket für Coccygodynie-Patienten, das du

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Der nächste Orthopäde, den ich aufsuchte, röntgte mich und meinte, am Steißbein selbst wäre kein Problem ersichtlich, wahrscheinlich hätte ich „nur“ eine Knochenhautentzündung. Von einer eher unangenehmen Kortisonspritze riet er mir ab, das Problem würde irgendwann von selbst weggehen, es könne aber gut und gerne ein Jahr dauern.

In diesem Moment dachte ich erneut, dass sich das Ganze würde aussitzen lassen.

Tja, ich sollte mich (schon wieder) irren.

Steißbeinschmerzen (Coccygodynie) – jetzt leidet die Psyche

Nach ein paar weiteren Monaten als Alleinkämpferin war ich verzweifelt, denn meine Gedanken wurden mittlerweile von morgens bis abends von dem Problem beherrscht und normales Leben war einfach nicht mehr drin. Vor jedem Sitzen graute es mir, Rad fahren ging gar nicht, auf die Couch legte ich mich seitwärts um fern zu schauen. Beim Autofahren brach mir jedes Mal der Schweiß aus bei einer falschen Bewegung und so etwas wie Sport? Der Lacher des Jahrhunderts!

Mein Umfeld schwankte ständig zwischen Mitleid und Hilflosigkeit, denn wie sollten sie mir auch helfen? Wie ein Leierkasten leierte ich immer wieder dieselbe Leier ohne wirkliche Lösung herunter. Also steckte ich irgendwann genervt von mir selbst den Kopf in den Sand und hoffte auf eine wundersame Heilung in einem Jahr.

Das Jahr verging, die Schmerzen taten es nicht.

Mittlerweile hatte ich mich häuslich mit verschiedenen Arten von Steißbeinkissen eingerichtet. Im Bad stapelten sich Heilsalben mit verschiedenen Wirkstoffen, diverse Wässerchen, Schmerztabletten und offenkundige Massagewunderwaffen (eine Auswahl hiervon findest du ebenfalls bei „Hilfen“). Jeden noch so geheimen Geheimtipp von anderen Steißbeinschmerzpatienten hatte ich ausprobiert, mich am Badezimmerboden verrenkt und gedehnt, manches verbesserte sogar meine Schmerzen, ganz weg gingen sie aber leider nie.
Irgendwann verkaufte ich sogar mein geliebtes Trampolin, denn darauf zu springen wie ich es früher getan hatte, war nicht mehr möglich. Auch Joggen stellte ich ein.

Nachdem mein Frust und die Trauer einen Höhepunkt erreicht hatten, wagte ich den nächsten Anlauf und suchte einen spirituell angehauchten Therapeuten auf: mein nächster Fehler.
Beim persönlichen Termin sprachen der schon etwas betagtere Mann und ich anstatt über meine Schmerzen über frühere Leben und so staunte ich nicht schlecht, als er mir in vollem Ernst eine sehr haarsträubende Theorie vermittelte: Im Mittelalter hatte man sich mir offenbar unsittlich genähert, was die Steißbeinschmerzen im jetzigen Leben ausgelöst hatte. Aha, schoss es mir durch den Kopf. Wieso war ich nicht schon selbst auf diese so naheliegende Möglichkeit gekommen?!

Nachdem der Mann mir im nächsten Schritt die verklebten Faszien im Hintern gelockert hatte (meine natürliche Schamgrenze hatte ich aus Verzweiflung mittlerweile schon über Bord geworfen), schickte er mich milde lächelnd nach Hause: das Problem wäre jetzt gelöst.

War es nicht, die Steißbeinschmerzen waren immer noch da.

Ganz im Gegensatz zu meiner Geldbörse: die fühlte sich um 200 Euro leichter an (kleine Anmerkung am Rande: damit dir das nicht passiert, schaue dir am besten die Seite „Hilfreiche Adressen“ an – hier findest du Adressdaten von seriösen Steißbeinschmerz-Spezialisten und keine Scharlatane!)

Steißbeinschmerzen (Coccygodynie) – Chronifizierung oder:
Die Jahre gingen ins Land

Das zweite Jahr mit Steißbeinschmerzen verging ohne nennenswerte Besserung. Ich war mittlerweile Weltmeister im googeln und hatte mir sämtliche Erfahrungsberichte von Steißbeinpatienten so oft durchgelesen, dass ich sie schon fast auswendig kannte.

Zumindest sie gaben mir ansatzweise das Gefühl, nicht der einzige Mensch auf diesem Planeten mit genau diesem Problem zu sein (Erfahrungsberichte von anderen Betroffenen findest du auf dieser Website unter der Rubrik „Patientenberichte“).

Darüber hinaus las ich viel über Schmerzen und deren Bewältigung (beachte hierzu bitte die „Büchertipps“ auf dieser Website, falls dich das Thema ebenfalls interessiert).

Die Steißbeinkissen, die ich mir bestellt hatte, waren ständig im Gebrauch – ohne sie hätte ich nicht leben können.
Wenn ich mal mit meinem Mann in den Urlaub fuhr, lag ich am Beifahrersitz – Sitzen über längere Zeit war absolut unmöglich. Eine neue Realität, die niemand mehr hinterfragte – und mich daneben immer trauriger machte.

Im dritten Jahr fasste ich noch einmal neuen Mut, denn ich hatte von einem Orthopäden gehört, der ein absoluter Geheimtipp zu sein schien.
Voller Hoffnung suchte ich ihn auf – und bekam erst einmal drei schmerzhafte Lokalanästhetika um das Steißbein herum. Der Effekt: mein Hintern explodierte fast vor Schmerzen! Und jetzt half mir nicht einmal mehr mein geliebtes Schonkissen.

Als ich den Doktor anschließend anrief und ihm erklärte, dass bei der Behandlung wohl etwas schief gegangen war, durfte ich gleich vorbeikommen und bekam nochmal drei (!) Spritzen in dieselbe Stelle. Mehr könne er jetzt nicht mehr für mich tun, ich könne mich ja mal in einem halben Jahr melden, wie es mir ergangen sei, meinte der Arzt – und schickte mich nach Hause.

Liebe/r Leser/in, ich kann dir nicht sagen, wie verzweifelt ich war, als ich zuhause ankam und nur noch in die Kissen heulte.
Nun ging wirklich gar nichts mehr.

Im Bett konnte ich mich nicht mehr schmerzfrei drehen, sogar das Aufstehen und Gehen tat mir weh. Zu meinem großen Glück ließen diese zusätzlichen Schmerzen nach ein paar Wochen aber wieder nach – so dass ich „nur“ wieder mit meinem Ursprungsproblem konfrontiert war.

Irgendwann fehlte mir auch der Mut, WIEDER zum Arzt zu gehen und WIEDER zu hören, dass man „da nichts mehr machen könne“ weil es mittlerweile chronisch sei. Ich ergab mich meinem Schicksal und lebte mit dem Übel.

Steißbeinschmerzen (Coccygodynie) – endlich der richtige Arzt

Eines Tages stieß ich mehr oder weniger zufällig auf einen Bericht, der über einen Steißbeinexperten (konkret: Prof. Dr. med. Benditz, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie im MVZ Bad Abbach) direkt an meinem Wohnort berichtete. Offenbar war dieser Arzt erst seit kurzem in einer in der Nähe liegenden Klinik tätig. Als ich das las konnte ich es kaum glauben und vereinbarte sofort einen Termin in der ambulanten Sprechstunde.

Als ich dem freundlichen Arzt meine Leidensgeschichte schilderte, schien er mich zu verstehen wie kein anderer. Er nahm sich Zeit, fragte alles genau ab und fertigte ein Röntgenbild, das so noch niemand vor ihm erstellt hatte: Er röntgte mich im Stehen und im Sitzen – offenbar konnte man da Fehlstellungen im Steißbein besser erkennen.

Und wirklich: mein Steißbein stand nach außen, was zuvor noch niemand festgestellt hatte.

Kein Wunder, dass ich beim Sitzen bzw. Aufstehen so höllische Schmerzen hatte!
Weiterhin fasste er mit dem Finger von außen an das Steißbein und übte Druck aus – was mich zum Halleluja singen brachte und die Verdachtsdiagnose der Coccygodynie (Steißbeinschmerzen) bestätigte.

Zunächst bot er mir an, das Steißbein mit einer Kortisonspritze zu behandeln – und zwar direkt ins Schmerzzentrum gespritzt. Mir wurde ganz anders in Anbetracht meiner bisherigen Erfahrungen – aber irgendwie vertraute ich dem Mann und gab ihm mein okay.

Als er anschließend spritzte, fühlte ich keinen Schmerz, nur angenehme Wärme – und konnte das erste Mal völlig schmerzfrei und ohne Steißbeinkissen im Auto nach Hause fahren! Ich kann dir sagen, es war ein regelrechtes Fest! Im Auto sang ich sogar vor lauter Freude!

Leider hatte der Arzt mich schon vorgewarnt, dass die lokale Betäubung der Region nur wenige Stunden anhalten würde. Und das in der Spritze ebenfalls befindliche Kortison würde, sofern es überhaupt anschlug, erst nach ein paar Wochen wirken.
Also wartete ich ein paar Wochen und es passierte: Nichts. Der Frust übermannte mich erneut.

Als ich nach drei Monaten wieder bei diesem Arzt war, versuchten wir es noch einmal, diesmal mit einer höheren Dosis Kortison. Nach weiteren drei Monaten stellte ich tatsächlich eine Besserung fest, jedoch nicht so, dass ich von meinem Problem befreit war.

Schließlich zogen wir etwas in Betracht, wovor ich mich bislang immer gescheut hatte: eine operative Entfernung des Steißbeins (Coccygektomie). Nach eingehender Beratung entschied ich mich schließlich für die OP - und habe es zum Glück bis heute nie bereut.

Steißbeinschmerzen (Coccygodynie):
So geht es mir jetzt

Wie anfangs erwähnt, geht es mir heute in Hinblick auf meine Steißbeinschmerzen Gott sei Dank wieder großartig.
Nach vier unglaublich belastenden Jahren konnte ich dieses Kapitel nun endlich mit ärztlicher Hilfe von Prof. Dr. Benditz abschließen und bin wieder der Mensch, der ich früher war.

Natürlich muss ich immer noch ein wenig aufpassen. Sitze ich extrem lang oder unbequem, spüre ich ein leichtes Kitzeln an der operierten Stelle, das ich aber keinesfalls als Schmerz beschreiben kann.

Im Vergleich zu früher ist dieses mehr oder weniger neutrale Empfinden wirklich nicht mehr erwähnenswert. So bin ich heute zu etwa 90 Prozent schmerzfrei und froh darüber. Das Steißbeinkissen hat mittlerweile den Besitzer gewechselt...

Steissbeinschmerzen: Kissen für Mück


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Steissbeinschmerzen: Erste-Hilfe-Paket

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